Die Frühlings-Tagundnachtgleiche

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Frühlings-Tagundnachtgleiche:
Ein Wendepunkt im Jahresverlauf

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche, auch bekannt als Equinox, markiert einen wichtigen Wendepunkt im Jahresverlauf. Sie findet jedes Jahr zwischen dem 20. und 23. März statt und symbolisiert den Beginn des astronomischen und meteorologischen  Frühlings. An diesem Tag sind Tag und Nacht nahezu gleich lang, was dieses Ereignis zu einem besonderen Moment macht. Der Moment währt aber nicht lang, denn die Tage werden bis zur Sommersonnenwende immer heller.

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche ist eines der Sonnenfeste im keltisch/germanischen Jahresrad – auch bekannt als Ostara oder Alban Eilir.  Sie markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und erinnert uns an die zyklische Natur des Lebens. Man feierte den „Sieg des Tages über die Nacht“. 

Auch wir können die Frühlings-Tagundnachtgleiche zelebrieren und für unsere eigene persönliche Ent-wicklung nutzen. Ob durch Feierlichkeiten, mit Ritualen oder in Stille mit persönlicher Reflexion – die Frühlings-Tagundnachtgleiche bietet eine Gelegenheit uns auf das Gleichgewicht und die Kräfte der Erneuerung in unserem eigenen Leben zu besinnen.

Astronomische Bedeutung

Gleichgewicht von Tag und Nacht

Während der Frühlings-Tagundnachtgleiche steht die Sonne senkrecht über dem Äquator, wodurch Tag und Nacht nahezu gleich lang sind. Dieses Gleichgewicht markiert den Übergang vom Winter zum Frühling und ist ein Zeichen für das zunehmende Tageslicht und die wärmeren Temperaturen. In der Natur setzt sich der Frühling immer mehr durch.

Sonnenstand und Jahreszeiten

Die Position der Sonne verändert sich im Laufe des Jahres. Zur Frühlings-Tagundnachtgleichen überquert die Sonne den Himmelsäquator von Süden nach Norden. Dies führt zu längeren Tagen und kürzeren Nächten, während sich die Erde weiter um die Sonne bewegt. Zur Frühlings-Tagundnachtgleichen geht die Sonne genau im Osten auf, steht mittags im Süden, um dann genau im Westen unterzugehen.

Traditionen & Altes Wissen

Ostara: Die Frühlings-Tagundnachtgleiche wurde in den heidnischen Traditionen als Ostara gefeiert, benannt nach der germanischen Fruchtbarkeitsgöttin Ostara (oder Eostre). Diese Feierlichkeiten beinhalteten oft Rituale zur Begrüßung des Frühlings und zur Ehrung der Erde für das kommende Wachstum. Die Fruchtbarkeit und die Lebenskraft der Erde wurde wieder erweckt mit rituellen und symbolischen Handlungen, wie das Pflanzen von Samen, das Schmücken mit Blumen, Frühlingstänze oder das Vergraben von Eiern in der Erde zu Ehren der Göttin Ostara.

Freya – Göttin der Fruchtbarkeit: Historische Quellen besagen auch, dass die Germanen mit ihren Feierlichkeiten den Lichtgott Thor und die Göttin Freya (Fruchtbarkeit, Sexualität und das wiederkehrende Leben) verehrten. Man sagte, dass Freya im Frühling aus der Unterwelt zurück auf die Erde kam und mit ihrem Wagen, gezogen von möglicherweise Hasen, den Frühling und die Fruchtbarkeit über das Land verteilte.

Feuer und Licht: In vielen Kulturen wurden zur Feier der Frühlings-Tagundnachtgleiche Feuer angezündet, um die Rückkehr des Lichts und die zunehmende Wärme zu symbolisieren. Diese Feuer sollten die Sonne begrüßen und den Übergang vom Winter zum Frühling markieren.

Wasser: Das Element Wasser wird dem Frühling zugeordnet und hat auch für die Frühlings-Tagundnachtgleiche eine wichtige Bedeutung. Deshalb spielte und spielt auch heute noch das Wasser eine wichtige Rolle in den Frühlingsritualen. Quellen, Bäche und Flüsse wurden aufgesucht, um reinigende Rituale durchzuführen und das Wasser für seine lebensspendenden Eigenschaften zu ehren. Ohne das Wasser ist kein Leben möglich und auch die Natur und die Pflanzen benötigen es für ihr Wachstum. Das Wasser steht aber auch für unsere Gefühle & Emotionen und lädt uns immer wieder ein, uns dem Fluss des Lebens hinzugeben.

Volksglauben und Bräuche

Das Ei: Das Ei war bei unseren kelto-germanischen Vorfahren ein wichtiges Fruchtbarkeitssymbol. Man bemalte sie mit roter Farbe, weihte sie an Quellen oder vergrub sie als Opfergabe für die Frühlingsgöttinnen in der Erde. Das Ei ist aber auch der Ursprung für neues Leben, ein Wunderwerk weiblicher Naturkraft, was das ganze Potenzial für Neues in sich trägt.  Auch heute noch ist das  Bemalen und Verzieren von Eiern ein weit verbreiteter Brauch nicht nur zur Frühlings-Tagundnachtgleichen, sondern auch Rund um das christliche Osterfest. Viele der heute bekannten Osterbräuche sind vermutlich aus den alten Rituale und Bräuche entstanden.

Palmbuschen binden: Der Palmbuschen, auch Palmwedel genannt, hat seine Wurzeln in christlichen Traditionen, insbesondere im Palmsonntag (Sonntag vor Ostern). Ein Palmbuschen ist ein Strauß, gebunden aus verschiedenen Zweigen wie Buchsbaum, Weidenkätzchen, Hasel, Immergrün und Palmkätzchen besteht. Den Strauß kann man einen Stab aus Birke oder Hasel binden und mit bunten Bändern und anderen Verzierungen schmücken. Der Palmbuschen wird am Palmsonntag in die Kirche gebracht, um gesegnet zu werden, und anschließend als Schutzzeichen ins Haus oder auf das Feld gestellt.

Frühjahrsputz & Reinigung: Der Frühjahrsputz ist eine Tradition, die in vielen Kulturen praktiziert wird. Es ist eine Zeit, um das Haus zu reinigen, Unordnung zu beseitigen und Platz für neue Energie und Wachstum zu schaffen. Die Zeit um die Frühlings-Tagundnachtgleiche bietet sich auch an, um unseren Körper zu reinigen und zu entgiften z.B. mit einer kleinen Fastenkur, speziellen Kräutermischungen und Entschlackungstees oder vielleicht auch eine Bärlauchkur. Die Möglichkeiten sind da mittlerweile sehr vielfältig.

Naturverbundenheit: Viele Menschen nutzen die Frühlings-Tagundnachtgleiche, um Zeit in der Natur zu verbringen und die ersten Anzeichen des Frühlings zu begrüßen. Spaziergänge, Wanderungen und das Gärtnern sind beliebte Aktivitäten, um die Verbindung zur Natur zu stärken. Es zieht uns wieder nach draußen und die ersten warmen Sonnenstrahlen wecken unsere Lebensgeister.

Impulse für Persönliches Wachstum & Selbstverwirklichung

Erneuerung und Wachstum

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche symbolisiert Erneuerung und Wachstum. Es ist eine Zeit, in der die Natur wieder erwacht, Blumen blühen und die ersten Bäume ihre Blätter zurückgewinnen. Dieser natürliche Kreislauf erinnert uns daran, dass Veränderungen und Neuanfänge ein wesentlicher Bestandteil des Lebens sind. Waren wir in der dunklen Jahreszeit eher nach Innen fokussiert, ist es Zeit wieder mit unserer Aufmerksamkeit nach Außen zu gehen. Uns zu zeigen und unser eigenes Licht im Außen zum Leuchten zu bringen. Die Samen, die wir im letzten Herbst gesät haben, zu pflegen und im Keimen und Wachsen zu unterstützen.

Gleichgewicht und Harmonie

Das Gleichgewicht von Tag und Nacht zur Frühlings-Tagundnachtgleiche erinnert uns daran, die Balance in unserem eigenen Leben zu finden. Es ist eine Zeit der Reflexion und des inneren Gleichgewichts. Du kannst die Zeit nutzen, um dich auf deine Ziele und Wünsche zu konzentrieren, Pläne zu schmieden und neue Energie zu schöpfen.

Neuanfänge

Die Frühlings-Tagundnachtgleiche markiert auch den Beginn des neuen Wachstumszyklus. Nutze diese Zeit, um mutig neue Wege zu gehen und Herausforderungen anzunehmen, die dich weiterbringen. Vielleicht hast du in der Wintersonnenwende oder während der Rauhnächte dein Licht empfangen und dein Vorhaben/ Projekt für dieses Jahr an Imbolc noch weiter konkretisiert. Dann ist jetzt der Moment, dich mutig auf den neuen Weg zu begeben und das Neue zu beginnen.

Selbstfürsorge

Achte auf dein körperliches und seelisches Wohlbefinden. Nutze die längeren Tage und wärmeren Temperaturen, um mehr Zeit in der Natur zu verbringen und Aktivitäten zu finden, die dir Freude bereiten. Tanke das Licht und nähre deine Zellen mit frischen grünen Wildpflanzen.

Ziele setzen und ins Tun kommen

Nimm dir Zeit, um klare und erreichbare Ziele zu setzen. Diese Ziele sollten im Einklang mit deinen Werten und Visionen stehen. Verfolge sie konsequent und feiere kleine Erfolge auf dem Weg. Jetzt ist der Moment, um ins Tun zu kommen und deinen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Tägliche Achtsamkeitspraxis

Die Gleichheit von Tag und Nacht erinnert uns an die Bedeutung von Balance. Integriere Achtsamkeitsübungen wie Meditation oder Journaling in deinen Alltag, um dein inneres Gleichgewicht zu finden. Nimm dir genug Zeit für dich selbst, Zeiten fürs Nichts tun.

Netzwerken & Soziale Beziehungen

Baue und pflege Beziehungen zu Menschen, die dich inspirieren und unterstützen. Zusammenarbeit und Austausch mit anderen können wertvolle Impulse für dein persönliches Wachstum liefern. Es ist so wichtig, Menschen in deinem Umfeld zu haben, die sich gemeinsam mit dir ent-wickeln und wachsen möchten; mit denen du über deine Träume sprechen kannst und die dich immer wieder bestärken und dich in Momenten des Zweifelns auffangen können. 

Fragen & Impulse zur Frühlings-Tagundnachtgleiche

  • Was möchte ich in meinem Leben neu beginnen oder verändern, um meinem wahren Selbst näher zu kommen?

  • Welche alten Gewohnheiten oder Muster darf ich loslassen, um Platz für neues Wachstum zu schaffen?

  • Welche Ziele möchte ich mir für die kommenden Monate setzen und wie kann ich diese erreichen?

  • Welche Aktivitäten und Routinen helfen mir, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und persönlichem Wohlbefinden zu finden?

  • Was sind meine wichtigsten Werte und wie kann ich sicherstellen, dass meine täglichen Entscheidungen im Einklang mit diesen Werten stehen?

  • Welche Menschen in meinem Leben inspirieren und unterstützen mich? Wie kann ich diese Beziehungen weiter stärken?

  • Wie kann ich die Verbindung zur Natur nutzen, um innere Ruhe und Klarheit zu finden?

  • Wie können mich die Qualitäten Tatkraft, Durchsetzungsvermögen, Selbstvertrauen, Mut und Willenskraft auf meinem Weg unterstützen?

Veilchen 01

Für Fragen und Anregungen nutze gerne mein  Kontaktformular oder schreibe mir direkt eine E-Mail an Melanie@gruengesund.de 

Quellen

Fotos: 

  • KI generated
  • Pixabay
  • Roman Fuchs / Fuchs-Naturfotografie mehr Infos

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